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Dekubitusprophylaxe Pneumonieprophylaxe
Kontrakturenprophylxe Obstipationspropylaxe
Soor- & Parotitisprophylaxe Thromboseprophylaxe


Pneumonieprophylaxe

Zur Pneumonieprophylaxe gehören:
Einschätzung des Pneumonierisikos
Planung und Durchführung von vorbeugenden Maßnahmen, die sich auf die Ursachen der Pneumoniegefährdung beziehen
Anleitung des Patienten zur Mitwirkung bei diesen Maßnahmen.

 

   
Situationen mit erhöhter Pneumoniegefährdung Pflegemaßnahmen zur Pneumonieprophylaxe
Unzureichende Lungenbelüftung
  • Eingeschränkte Atemmechanik z.B. durch Bettruhe, Erschöpfung, Störungen des Atemzentrums (etwa bei Vergiftungen)
  • Schmerzbedingte Schonatmung
  • Atelektasen (durch Sekretverlegung oder nach OP)
  • (Früh-)Mobilisation
  • Atemstimulierende Einreibung
  • Atemunterstützende Lagerungen
  • Atemübungen und Atemgymnastik
  • Sauerstoffverabreichung (nach Arztanordnung)
Vermehrte Sekretansammlung in den Atemwegen
  • Vermehrte Sekretproduktion (Rauchen, Bronchitis, Asthma bronchiale, nach Narkose)
  • Sehr zähes Sekret (Asthma bronchiale)
  • Mangelndes Abhusten bei Schmerzen, Erschöpfung, Bewußtseinsstörungen,
    Intubation
  • Regelmäßige und ausreichende Flüssigkeitszufuhr
  • Schleimlösende Tees (z.B. Spitzwegerich)
  • Sekretlösende Maßnahmen
  • Unterstützung bei der Sekretentleerung
Absteigende Infektionen (aus der Mundhöhle)
  • Störung der normalen Mundflora
  • Mangelhafte Mundhygiene
  • Erkrankungen der Mundhöhle, z.B. Mundsoor
  • Immunschwäche
  • Regelmäßige Schleimhautinspektion
  • Mund- und Nasenpflege
  • Aseptisches Arbeiten
Aspiration
  • Unfähigkeit, richtig zu kauen und zu schlucken (z.B. nach Schlaganfall)
  • Oberkörperhochlagerung
  • Angemessene Ernährung
  • Schlucktraining
  • Bei Risikopatienten:
    Absauggerät bereithalten


Um einschätzen zu können, welche Patienten besonders gefährdet sind, eine Pneumonie zu bekommen, ist es wichtig zu wissen, wie sie entsteht.

Entstehen einer "Bettpneumonie"

Ein Teil der Lungenbläschen wird bei geringer körperlicher Tätigkeit nicht belüftet. Diese Reserve wird beim gesunden, mobilen Menschen in der Regel mehrmals täglich in Anspruch genommen, wenn körperliche Betätigung den Sauerstoffbedarf erhöht. Um die Gasaustauschfläche zu vergrößern, werden dann alle Lungenanteile belüftet. Auch andere Faktoren tragen mit dazu bei, dass sich alle Lungenabschnitte zumindest gelegentlich optimal entfalten:

Wechsel der Lage und Haltung:
In Seitenlage wird der jeweils oben liegende Lungenflügel besser belüftet, im Sitzen (vor allem mit vollem Magen) wird eher die Lungenspitze als die -basis belüftet

Gähnen oder tiefe Seufzer:
Vor der Nachtruhe werden sie vom Atemzentrum ausgelöst, um vor einer länger dauernden Phase geringer Belüftung nochmals alle Lungenanteile zu entfalten.

 

Belüftung und Durchblutung der Lunge bedingen sich gegenseitig: schlecht belüftete Regionen werden schlecht durchblutet und umgekehrt. Die Abwehrfunktionen der Lunge sind aber von einer guten Durchblutung abhängig. Mit dem Blutstrom:

Bei Bettlägerigkeit werden ständig die gleichen Alveolen nicht belüftet. Diese Gebiete nicht belüfteter Lungenabschnitte mit kollabierten Alveolen (= Atelektasen) sind ideale Nährböden für Bakterien. Die aus der Minderbelüftung folgende unzureichende Durchblutung sowie ein Bronchialsekretstau begünstigen die Entstehung einer Infektion weiter.

 

Pneumoniegefährdete Patienten
Das Risiko einer Pneumonie ist besonders hoch für:
  • Patienten mit bereits bestehenden Lungenerkrankungen
  • Raucher
  • Patienten mit Herzerkrankungen
  • Patienten mit Schonatmung
  • Patienten mit Abwehrschwäche
  • Bewusstlose, schwerkranke und beatmete Patienten.

Maßnahmen zur Pneumonieprophylaxe

Entsprechend der Pneumoniegefährdung und den Ressourcen des Patienten wird ein individueller Plan zur Pneumonieprophylaxe erarbeitet. Die Maßnahmen beziehen sich auf die vier Hauptprobleme des Patienten:


Die Informationen stammen aus dem Buch "Pflege Heute" - Urban & Fischer Verlag - ISBN 3-437-55030-6

  last update: August 2001