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Zur Pneumonieprophylaxe gehören: Einschätzung des Pneumonierisikos Planung und Durchführung von vorbeugenden Maßnahmen, die sich auf die Ursachen der Pneumoniegefährdung beziehen Anleitung des Patienten zur Mitwirkung bei diesen Maßnahmen. |
Situationen mit erhöhter Pneumoniegefährdung | Pflegemaßnahmen zur Pneumonieprophylaxe |
Unzureichende Lungenbelüftung | |
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Vermehrte Sekretansammlung in den Atemwegen | |
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Absteigende Infektionen (aus der Mundhöhle) | |
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Aspiration | |
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Um einschätzen zu können, welche Patienten besonders gefährdet sind, eine Pneumonie zu bekommen, ist es wichtig zu wissen, wie sie entsteht.
Entstehen einer "Bettpneumonie"
Ein Teil der Lungenbläschen wird bei geringer körperlicher Tätigkeit nicht belüftet. Diese Reserve wird beim gesunden, mobilen Menschen in der Regel mehrmals täglich in Anspruch genommen, wenn körperliche Betätigung den Sauerstoffbedarf erhöht. Um die Gasaustauschfläche zu vergrößern, werden dann alle Lungenanteile belüftet. Auch andere Faktoren tragen mit dazu bei, dass sich alle Lungenabschnitte zumindest gelegentlich optimal entfalten:
Wechsel der Lage und Haltung:
In Seitenlage wird der jeweils oben liegende Lungenflügel besser belüftet, im Sitzen (vor allem mit vollem Magen) wird eher die Lungenspitze als die -basis belüftetGähnen oder tiefe Seufzer:
Vor der Nachtruhe werden sie vom Atemzentrum ausgelöst, um vor einer länger dauernden Phase geringer Belüftung nochmals alle Lungenanteile zu entfalten.
Belüftung und Durchblutung der Lunge bedingen sich gegenseitig: schlecht belüftete Regionen werden schlecht durchblutet und umgekehrt. Die Abwehrfunktionen der Lunge sind aber von einer guten Durchblutung abhängig. Mit dem Blutstrom:
- Gelangen Zellen und Wirkstoffe der Immunabwehr an ihren Wirkort (z.B. Granulozyten, Immunglobuline)
- Werden Gewebetrümmer entfernt
- Wird die "Nachricht" über das Eindringen von Keimen verbreitet, um weitere Abwehrmaßnahmen zu ergreifen.
Bei Bettlägerigkeit werden ständig die gleichen Alveolen nicht belüftet. Diese Gebiete nicht belüfteter Lungenabschnitte mit kollabierten Alveolen (= Atelektasen) sind ideale Nährböden für Bakterien. Die aus der Minderbelüftung folgende unzureichende Durchblutung sowie ein Bronchialsekretstau begünstigen die Entstehung einer Infektion weiter. |
Das Risiko einer Pneumonie ist besonders hoch für:
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Entsprechend der Pneumoniegefährdung und den Ressourcen des Patienten wird ein individueller Plan zur Pneumonieprophylaxe erarbeitet. Die Maßnahmen beziehen sich auf die vier Hauptprobleme des Patienten:
- Ungenügende Belüftung
- Sekretstau in den Atemwegen
- Infektionsgefahr
- Aspirationsgefahr.
Die Informationen stammen aus dem Buch "Pflege Heute" - Urban & Fischer Verlag - ISBN 3-437-55030-6
last update: August 2001