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Dekubitusprophylaxe Pneumonieprophylaxe
Kontrakturenprophylxe Obstipationspropylaxe
Soor- & Parotitisprophylaxe Thromboseprophylaxe


Aspiration und Aspirationsprophylaxe

Aspiration (lat. aspirare = anhauchen): Ansaugen von Gasen oder Flüssigkeit (z.B. Blut in eine Spritze aspirieren). Hier im Sinne des Eindringens von Fremdkörpern oder Flüssigkeiten in die Atemwege während der Inspiration.

Kleinere Teile, die bis in die Lunge gelangen, schädigen das Gewebe, welches mit einer Entzündung reagiert. Die Folge ist eine Pneumonie (Lungenentzündung). In diesem speziellem Fall spricht man von Aspirationspneumonie. Gerade bei alten und kranken Menschen kann eine Pneumonie einen schweren Verlauf nehmen, oft mit tödlichem Ausgang.

Besonders gefährlich ist es, wenn Erbrochenes aspiriert wird, da die Nahrung dann schon mit den Verdauungsenzymen und der Salzsäure des Magens durchsetzt ist, was die Bronchialschleimhaut sehr stark angreift, sie wird regelrecht angedaut.

Vorsicht!
Die Aspirationsgefahr wird oft unterschätzt. Aspirationspneumonie und Ersticken können lebensbedroh-liche Folgen verfrühter "Fütterungsversuche" sein! Gefährdet sind insbesondere:
Patienten, die länger nichts gegessen haben oder intubiert waren Patienten mit neurologischen Erkrankungen, z.B. Schlaganfall, Verwirrte, alte Patienten, Patienten, die oft erbrechen.
Sie benötigen Unterstützung bei der Vermeidung einer Aspiration (Aspirationsprophylaxe)

Aspirationsprophylaxe

Die Aspirationsprophylaxe besteht aus:

Ø   Oberkörperhochlagerung zum Essen und bei jedem Schluck, den der Patient trinkt

Ø   Anwesenheit beim Patienten beim Essen und Trinken

Ø   Zeit geben zum Essen und Trinken

Ø   Bereitstellung eines Absauggeräts. Ein Absauggerät muss immer im Zimmer bereitstehen, um vor dem Essen Sekret aus dem Mund des Patienten entfernen zu können und nach dem Essen evtl. Speisereste abzusaugen, was ein nachträgliches Aspirieren verhindert

Ø   Oberkörperhochlagerung nach dem Essen für mindestens 20 - 30 Minuten

Ø   Mundhygiene nach dem Essen, um Essensreste zu entfernen.


Maßnahmen nach einer Aspiration

Kräftiges Klopfen auf den Rücken zwischen die Schulterblätter unterstützt den Patienten beim Aushusten. Ist dies nicht erfolgreich, soll er mit vorgebeugten Oberkörper nochmals kräftig aushusten, und so versuchen, den "verschluckten" Bissen herauszuwürgen.

Als letzte Möglichkeit, die aber für den Patienten erhebliche Schäden nach sich ziehen kann (Zwerchfellruptur, Magenwand-verletzungen), wird der Heimlich-Handgriff angewendet. Es wird versucht, über eine Druckerhöhung im Bronchialsystem und der Luftröhre, ausgelöst durch ein Hochdrücken des Zwerchfells, den Bissen aus der Luftröhre zu entfernen. Die Pflegeperson umfasst den Patienten von hinten, eine Hand liegt im Epigastrium (Magengrube) und führt mehrere kräftige Druckstöße in Richtung Zwerchfell aus.

Falls es möglich ist, wird das Aspirierte abgesaugt. In jedem Fall ist der Arzt über die Aspiration zu informieren.

Schluckstörungen

 

Vorsicht!

Anzeichen für eine Schluckstörung sind:

Ø   Das Fließen von Speichel oder Essensresten aus dem Mund

Ø   Ansammlung von Speiseresten in Mund oder Backentaschen

Ø   Primitive Saug-, Schluck- und Beißreflexe

Ø   Häufiges Verschlucken, Husten und Würgen

Ø   Ausbleiben von Husten und Würgen.

Ø   Gurgelnde Laute beim Schlucken, Schwierigkeiten beim Atmen und eine heisere oder rauhe Stimme können eine Schluckstörung begleiten.


Schluckstörungen oder ein Ausfall des Schluckvorgangs treten insbesondere bei folgenden Krankheitsbildern auf:

Ø   Schlaganfall

Ø   Neurologische Krankheiten wie Multiple Sklerose, M. Park.

Ø   Entzündungen wie Mundbodenabszesse,

Ø   Verletzungen, z.B. Frakturen oder Operationen im Mund-, Kiefer-, Zahn-