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Aufbau der Wahrnehmung

Bewußtseins-
lage

Validation

Somatische Stimulation

Mobbing

Basale Stimulation

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Grundlage der basalen Stimulation ist die Fähigkeit des Pflegenden und des zu Pflegenden, sich auf eine gemeinsame Beziehung einlassen zu können (Bezugsperson).

Dies bedeutet, daß der Pflegende bereit ist - wahrzunehmen - was ihm vom Patienten entgegenkommt, was mit ihm als Pflegender geschieht, wenn er eine so bedeutsame pflegerische Interaktion eingeht.

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Basale Stimulation erfordert von beiden Seiten ein hohes Maß an Toleranz, damit Ablehnung von Stimulationsformen ernst genommen werden kann. Weiterhin bedarf sie einer Kontinuität und Geduld, um Prozesse abwarten zu können und einer qualifizierten Ausbildung.

Für Pflegende muß es möglich sein, die Familienangehörigen in das Pflegegeschehen einzubeziehen, da es oftmals wesentlich effektiver ist, wenn Angehörige des Patienten die basale Stimulation übernehmen.

Sie werden feststellen, daß es z.B. sehr sinnvoll sein kann, zu dem Patienten einen dichten Körperkontakt aufzunehmen. Es ist aber nicht immer sinnvoll, daß dieses durch die Pflegenden geschieht. Wesentlich bessere Erfahrungen hat man gerade im Bereich der somatischen Stimulation mit den Angehörigen gesammelt.

In Japan z.B. gibt es Betten, die eine Ausziehvorrichtung am Kopfende des Bettes haben, dieser hinzugewonnene Teil wird von den Pflegenden genutzt, sie "klettern zu den Patienten ins Bett". Dies ist für uns überhaupt nicht einfach, da wir eine "Hygienegeneration" sind und gelernt haben, möglichst kontaminationsarm zu arbeiten d.h., wir wurden oftmals primär berührungs-feindlich erzogen.

Hand anlegen zu können ist eine der schwierigsten Pflegefähigkeit. Neben der Möglichkeit, die Berührung eines Patienten konkret und fördernd durchführen zu können, müssen Pflegende über eine Art "sprechender Hände" verfügen, die sowohl Ruhe und Entspannung, wie Wachheit und Lebendigkeit vermitteln können. hand.jpg (17841 Byte)

Es muß vor allem eine Eindeutigkeit der Information durch die Hände vorliegen.

Eine völlig falsche Annahme ist es, wenn davon ausgegangen wird, daß der Patient zuerst von sich allein aus Reaktionen zeigen soll. Tatsache ist. Wenn wir Reaktionsfähigkeit nicht fördern, kann der Patient nicht reagieren.


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Es wird unterstellt, daß die körperliche Bewußtlosigkeit gleichzeitig auch eine seelische mit einschließt. Dieses jedoch können wir heute bereits mit hoher Wahrscheinlichkeit widerlegen. Es existieren ausreichend Untersuchungen darüber, daß Menschen, obwohl sie nach naturwis-senschaftlichen Erkenntnissen eindeutig bewußtlos waren, das Geschehen um sich herum wahrnehmen konnten und später darüber berichteten.

Genau hier liegt unsere Chance bei "bewußtlosen" Menschen.

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Eine frühe Förderung und Stimulation ist bei allen Patienten von hoher Bedeutung. Je genauer noch das Wissen/Fühlen um oder über etwas vorhanden ist, desto günstiger ist die Chance, Wahrnehmung fördern und zurückgewinnen zu können.

Beispiel: Beinamputation - septisch; Gips - wie schwer ist mein Arm?

So früh wie möglich mit der gezielten Stimulation des Patienten beginnen. Lassen wir dazwischen zuviel Zeit verstreichen, bedarf es einer wesentlich aufwendigeren und geduldigeren Stimulation, bis Reaktionen ersichtlich werden.

Beispiel: Streichelgruppe - Nichtstreichelgruppe

Medizinisch wurden beide gleich gut versorgt, die Streichelgruppe gediehen wesentlich besser, machten früher Fortschritte, früher selbständig,

Stimulation in Verbindung mit Zuwendung ist durch keine andere Maßnahme oder Therapie zu ersetzen und bekommt ein um so größeres Gewicht, je weiter er in seiner Entwicklung zurückgeworfen wird.

Veränderung und Bewegung ist Grundlage für die Wahrnehmung von Information.

Gegensinniges Beispiel: Der Totstellreflex bei Gefahr zum Selbstschutz in der Tierwelt.

Stimulation ist Anregung durch ein ständig verändertes Informationsangebot.

 

Literaturliste:

Bienstein, C./ Steinkamp, D./ Schürenberg, A.: Atmen
AVA Film M. Schrader, Duisburg 1994

Bienstein, C./A. Fröhlich: Basale Stimulation in der Pflege.
Verlag selbstbestimmtes Leben Düsseldorf, 1991.

Fuchs, M.: "Funktionelle Entspannung- Theorie u. Praxis einer organismischen Entspannung über den rhythmisierten Atem"
Stuttgart 1974

Hauschka, M.: Rhythmische Massage nach Dr. Ita Wegman.
Verlag: Schule für künstlerische Therapie und Massage 1972.

Lehmann, A.: Basale Stimulation in der pflege verwirrter Patienten am Beispiel der Atemstimulierenden Einreibung.
In: Lehmann, A. et. al.: Berichte zur Pflege, Forschung und Entwicklung der Pflegepraxis. Bd. 9
Zimmermann Verlag Dorsten 1994

Lidell, L et. al.: "Massage - Anleitung zu östlichen und westlichen Techniken"
Mosaik Verlag München 1986

Mall, W.: Basale Kommunikation - ein Weg zum Anderenî.
In: Geistige Behinderung. 23. Jahrg., 1984/ Heft 1, Inneneil

Michel, F.B.: Der geraubte Atem.
Kreuz Verlag Zürich, 1991.

Middendorf, I.: Der erfahrbare Atem - Eine Atemlehre.
Junfermann-Verlag Paderborn, 1984.

Montagu, A.: Körperkontakt.
Klett-Cotta Verlag Stuttgart 1987.

Schürenberg, A.: Die ASE
Pflege Bd. 6/1993 Huber Verlag

Abbildungen aus: Bartoszek, G.; Nydahl, P.: Basale Stimulation - Grundlagen und
Anwendung in der Pflege. Ullstein Medical, Wiesbaden 1998, mit freundlicher
Genehmigung des Autoren.


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last update: 20. Oktober 2000