Somatische Stimulation
A) Beruhigende Ganzkörperwäsche |
B) Belebende Ganzkörperwäsche |
C) Bobath-Orientierte Ganzkörperwäsche |
Indikation:
Unruhige Patienten
Ängstliche Patienten
Tachykardien
Erhöhten Muskeltonus
Verlust des Körperschemas
Parkinson Patienten
Hypertonie
Im Zweifelsfall immer BERUHIGEND !!!
Ziel:
Beruhigung
Lösen von Angstzuständen
Reduzierung der Schweißsekretion
Reduzierung des Muskeltonus
Senkung des Blutdrucks (bei Angstzuständen)
Bewußtmachen des Körperschemas
Zeit: 10 - 15 Minuten
Anzahl der Pflegekräfte: 1
Material:
Wasser 37 - 40° C
2 Waschlappen
1 - 2 Handtücher oder Badetuch
Besonderheiten:
Waschung in Körperhaarrichtung
Symmetrisch
Nachmodellieren des Körpers
Langsame Durchführung
Ruhige Atmosphäre
Tätigkeiten 2 - 3 mal wiederholgen
Wirkungsweise:
Jedes Körperhaar ist an der Wurzel mit einem Nervengeflecht umgeben, welches die Berührung registriert und diese Information ins Gehirn weiterleitet.
Ausführung:
Die beruhigende Ganzkörperwaschung wird in Körperhaarrichtung durchgeführt
a) Patienten informieren
b) Initialberührung
c) Hand des Patient/in in das Waschwasser tauchen
Indikation:
* Comatöse Patienten, die keinen erhöhten I-C-P haben.
* bei zurückgezogenen Patienten
* Katatone und mutistische Patienten
Ziel:
Durch die anregende Wäsche kommt es zur:
a) Bewußtseinserhöhung
b) Aufmerksamkeit des Patienten
c) Erhöhung des Muskeltonus
d) Bewußtmachung des Körperschemas
Zeit: 10 - 15 Minuten
Anzahl der Pflegekräfte: 1
Material:
a) Wasser 25 - 27° C
b) 2 Waschlappen
c) 1 - 2 Handtücher oder Badetuch
Waschzusatz hat keine große Bedeutung!
Besonderheiten:
1) Waschung gegen die Körperhaarrichtung
2) Symmetrisch
3) Nachmodellierung des Körpers
4) Langsame Durchführung
5) Ruhige Atmosphäre
6) Tätigkeiten 2 - 3 mal wiederholen
Wirkungsweise:
Jedes Körperhaar ist an der Wurzel mit einem Nervengeflecht umgeben. Durch das kühlere Wasser kommt es zur Reizung der Haud, sowie durch führen des Waschlappens gegen die Haarwuchsrichtung, kommt es zur Anregung des Nervengeflechtes an der Haarwurzel. Diese registriert die Berührung und leitet diese Information über sensible Bahnen dem Gehirn weiter. Es kommt zur Erhöhung der Aufmerksamkeit.
Ausführung:
Die anregende GKW wird gegen die Körperhaarrichtung durchgeführt!!!
a) Patienten informieren
b) Initialberührung
c) Hand des Patient/in in das Waschwasser tauchen
d) Waschlappen auf Hand des Patienten geben
e) Spürinformation auf der Brust vermitteln
Bobath - Orientierte - Ganzkörperwäsche
Indikation:
Patienten mit Hemiplegie
Patienten mit Paresen
Ziel:
Lenken der Aufmerksamkeit des Patienten auf den nicht funktionierenden Körperteil!
a) Bewußtmachung der betroffenen Seite
b) Lenkung der Aufmerksamkeit
c) Anatomische Konstellation des Körpers1a) Der Betroffene wird von der kranken Seite aus gepflegt
1b) Der Patient wird aufgefordert, Bewegungen gedanklich nach zu vollziehen
1c) Die Nerven überlappen sich im Gesicht - Thorax und auf der Bauchdecke 10 cm. Aus diesem Grund ist die Körpermitte so sensibel.Die Nervenbahnen berühren sich und geben die Impulse weiter!
Zeit: 10 - 15 Minuten
Anzahl der Pflegekräfte: 1
Material:
a) Wassertemperatur um 30° C
b) 2 Waschlappen
c) 1 - 2 Handtücher oder Badetuch
Waschzusatz hat keine große Bedeutung!
Besonderheiten:
a) Von der gesunden, auf die kranke Seite waschen
b) An der betroffenen Seite Druck leicht erhöhen
c) Langsame Durchführung
d) Tätigkeiten 2 - 3 mal wiederholen
Wirkungsweise:
Da Nervenfasern sich in der Mitte des Körpers bis zu 10 cm überlappen und dieser Bereich sehr sensibel ist, besteht die Möglichkeit durch Berührung und gedankliche Anregung, die plegische Seite des betroffenen Patienten wieder in das Körperschema zu integrieren.
Ausführung:
Die Bobath-orientierte Ganzkörperwäsche wird von der kranken Seite aus durchgeführt.
a) Initialberührung
b) Patienten informaieren (Tätigkeiten gednklich nachvollziehen)
c) Hand des Patienten in das Wasser tauchen (Spürinformation)
Körperhaarwuchsichtung eines Menschen (Hinteransicht)
Abbildungen aus: Bartoszek, G.; Nydahl, P.: Basale Stimulation - Grundlagen und
Anwendung in der Pflege. Ullstein Medical, Wiesbaden 1998, mit freundlicher
Genehmigung des Autoren.
last update: August 2001