Prüfungsfragen
A) Geschichte / Ethnologie
1) Geschlechtsspezifische Probleme des Alterns und unterschiedliche Alterszäsuren.
2) Alter und Armut
3) Das bäuerliche Ausgedinge
B) Demographie / Soziologie
1) Was ist unter dem Strukturwandel des Alters zu verstehen? Beschreiben Sie die in diesem Zusammenhang genannten Wandlungsphänomene in ihrer Wirkung auf die Arbeitswelt, das Gesundheits- & Bildungssystem.
2) In den Alterstheorien wird versucht, erfolgreiches Altern zu beschreiben und zu erklären. Stellen Sie mindestens 3 dieser Theorien vor und arbeiten Sie die Gemeinsamkeit bzw. Unterschiede heraus.
3) In der Gesellschaft finden wir neben einer positiven vor allem auch ein negatives Bild des Alters. Welche wissenschaftlichen Befunde können Sie hier anführen, die belegen, dass es sich um Vorurteile handelt.
4) Das Alter wird je nach disziplinärer Sichtweise unterschiedlich konzeptualisiert. Auf welchen Forschungsbefunden beruhen diese Konzepte und welche Bedeutung haben Sie für die Altenhilfe bzw. die Altenarbeit.
5) In den Beziehungen zwischen den Generationen lassen sich gesellschaftliche (Generationenvertrag) von den familiären (Pflege & Hilfe) unterscheiden. Was ist unter dem Generationenvertrag zu verstehen und was waren Die Beweggründe für seine Einführung? Bislang wurden rund 80 % der Hilfe- und Pflegeleistungen im familiären Netzwerk erbracht. Welche Entwicklung ist hier aufgrund welcher Veränderung für die Zukunft zu erwarten?
C) Rechtswissenschaften
1) Warum wurde das ASVG aus dem Jahre 1955 so oft novelliert?
2) Von welchen Faktoren hängt die langfristige Finanzierung des österr. Pensionssystem ab und welche Maßnahmen würden ihrer Meinung nach die Pensionen langfristig sichern?
3) Ist das Anbringen eines Bettgitters eine Freiheitsbeschränkung? Wer kann solche Maßnahmen in einem Pflegeheim anordnen? Kann man einer Freiheitsbeschränkung längerer Zeit im vorhinein zustimmen? (z.B. wenn ich einmal verwirrt bin?)
4) Rechenbeispiel (Pensionserrechnung)
D) Sozialmedizin & Sportwissenschaft
1) Nennen Sie mind. 2 Gründe warum Bewegungsarbeit gerade bei alten Menwchen so wichtig ist.
2) Wieviel Zeit pro Woche braucht eine sinnvolle Bewegungsförderung bei alten Menschen? Begründen Sie Ihren Zeitvorschlag
3) Persönliche Reflexion zum Thema Bewegungsförderung bei alten Menschen aus der Sicht der Feldenkraismethode. Was war für mich interessant und neu. Welche Ideen bezüglich Bewegung und Bewegungsförderung finde ich brauchbar für meine eigene Arbeit
4) Nennen Sie die empfohlene Häufigkeit, Dauer und Intensität körperlicher Aktivität zur Förderung von Gesundheit und nennen Sie die Vor- und Nachteile dieser Bewegungsform in Vergleich zum sportlichen Ausdauertraining.
5) Trauen Sie sich zu, die Bewegungsempfehlung zur Förderung der Gesundheit einzuhalten? Wenn ja begründen Sie es , wenn nein, begründen Sie es auch. Nennen Sie 3 Strategien, die bei Ihnen eine Verhaltungsänderung unterstützen können und begründen Sie diese Wahl.
6) Ein von Ihnen beantragtes Bewegungsförderungsprojekt wird genehmigt: Beschreiben Sie kurz die Zielgruppe, nennen Sie 2 konkrete Ziele, die sie erreichen wollen und beschreiben Sie für ein Ziel, wie Sie "messen" ob das Ziel erreicht wurde.
E) Gerontopsychologie / Erziehungswissenschaft
1) Welche Faktoren beeinflussen das Verhalten älterer Menschen
2) Wann spricht man von einer Demenz
3) Welche Modelle werden zum Alterssuizid diskutiert? Welche Konsequenzen haben sie für die Betreuung der Menschen
F) Medizin, Biologie & Gerontopsychiatrie
1) Welche psychische Erkrankungen sind im Alter vorherrschend
2) Beschreiben Sie die Grundsymptome der Depression im Alter
3) Beschreiben Sie die Altersdemenz und ihre Ursachen
4) Welchen Gewinn können Sie aus der Erkenntnis altersphysiologischen Veränderungen beruflich & privat ziehen.
5) Welche physiologische Veränderungen im Kreislauf treten im Alter auf
6) Welche Faktoren werden für das Altern verantwortlich gemacht?
G) Philosophie, Theologie,
Religionswissenschaften
Welche ethnischen Herausforderungen gibt es im Umgang mit alten, kranken und sterbenden Menschen
1) Wie stehe ich dazu? Geben Sie eine kurze persönliche Stellungnahme zu einer dieser Herausforderungen z.B. "Sterbehilfe", Selbstbestimmung Hochbetagter, Umgang mit Dementen, Gewalt, ...
2) Welche Unterschiede zwischen theoretischen Erkenntnissen und praktischer Umsetzung erleben Sie in Ihrem beruflichen Umfeld? Geben Sie eine kurze Stellungsnahme.
3) Welche für Sie bemerkenswerten Erkenntnisse zum Thema "Ethik in der Pflege" konnten Sie im Lehrgang gewinnen.
H) Pflegewissenschaft
1) Im Fach Pflegewissenschaft wurden sehr verschiedene Aspekte zum Umgang mit alternden, kranken und sterbenden Menschen vorgetragen. Nennen Sie ein (oder mehrere) Pflegemodell(e), die den Ansprüchen der Gegenwart entgegenkommen. Führen Sie die theoretische Grundlage aus und würdigen Sie es kritisch, eventuell auch aus ihrer beruflichen Erfahrung.
2) Fallbeispiel:
Seit der Scheidung von ihrem Ehemann Günter (vor 15 Jahren), wohnt Fr. Helene
Gulig (78) alleine im großen Familienhaus der Guligs. Ihre etwas jüngere
Schwester hat zwar schon daran gedacht, zu ihr zu ziehen, aber sich nie so
richtig dafür entscheiden können. In dem großen Haus mit wenig Nachbarschaft
fühlt sich Frau Gulig oft einsam. Sie hat sich mit ihrer Tochter, die ihren
Schwiegervater pflegt, wegen - wie sie selbst sagt - einer Lappalie zerstritten.
Ihre 2 Söhne besuchen sie in unregelmäßigen Abständen. Das Haus versorgt sie
ganz alleine, den Garten muss sie in letzter Zeit vernachlässigen, weil sie sich
oft schwindlig fühlt. Genau dieser Schwindel ist auch Schuld an ihrem Sturz. Fr.
Gulig stürzt, so dass sie sich eine Oberschenkelfraktur zu zieht der operiert
werden muss.
Nach dem Krankenhausaufenthalt wird sie für 3 Wochen auf Rehabilitation
geschickt. Die Frage ist aber, was danach mit ihr geschehen soll?
a) Welche Überlegungen sollten angestellt werden?
b) Welche konkreten Interventionen sollten / könnten gesetzt werden?
c) Wie könnte eine Lösung aussehen?
Entwickeln Sie ein Szenario für Betreuung, Hilfe & Pflege für Fr. Helene Gulig in dem Sie Ihr Wissen über die im ULIG gehörten Inhalte, vor allem im Fach Pflegewissenschaften, mit einbeziehen.
I) Architektur / Städteplanung
1) Wie stelle ich mir meinen eigenen Stadtteil / Wohnumfeld für meine eigenes Altern vor? Entwickeln Sie ein Szenario in Hinblick auf die räumliche, aber auch soziale Aufteilung einer Stadt.
2) Welche Rahmenbedingungen müssen berücksichtigt werden und welche Maßnahmen müssen getroffen werden, damit ältere Menschen "hinaus" (in die Stadt, in den Grün- und Freiraum) gehen wollen?
3) Welche Grundsätze und Maßnahmen für alternsgerechte bzw.
generationengerechte Stadtplanung (und Wohnungsplanung) sind mir durch die ULIG
- Informationen und durch eigene Erfahrungen deutlich geworden?
Führen Sie die im ULIG genannten städte- und freiraumplanerischen Beispiele an;
wo sind diese Ihnen schon begegnet? Setzen Sie sich kritisch mit deren
Machbarkeit bzw. Nutzbarkeit auseinander.