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. Verbandswechsel .

Funktionen und Ziele von Verbänden

Verbandwechsel

Grundlagen des Verbandwechsels

Verbandswagen

Grundregeln zum Verbandwechsel

Verbandmaterialien

Pflasterverbände

Bindenarten

Bindeverbände – Allgemeine Grundsätze

Hydrokolloidverbände

Alginatverbände

Aseptischer Verbandwechsel

Septischer Verbandwechsel

Versorgung von venösen Zugängen

Verbandwechsel bei ulkus cruris venosum Verbandslehre - Praktisch

1. Grundlagen

1.1 Funktion und Ziel von Verbänden

Das Ziel eines Verbandes ist, die Wunde zu schützen, sowie die Wundheilung zu fördern.

So dienen Verbände hauptsächlich

dem Schutz (Wundinfektionserreger von der Wunde fernhalten),

der Entlastung und der Ruhigstellung sowie der Kompression (Gipsverband),

aber auch der Sekretaufnahme,

der Blutstillung,

der Kälte- und Wärme- oder Medikamentenapplikation.

 

Die Auswahl der Verbandtechnik und des Verbandmaterials ist von verschiedenen Faktoren abhängig:

Welche Indikation besteht für den Verband?

Was möchte ich mit dem Verband erreichen?

 

Ein Wundverband verhindert mechanische Reizungen und Verunreinigungen von außen d.h. Infektionserreger werden von der Wunde ferngehalten. Der Gipsverband dient hauptsächlich der Ruhigstellung und Stütze der verletzten Gliedmaßen. Ein Kompressionsverband wird zur Blutstellung bei Verletzungen aber auch zur Durchblutungsförderung im Rahmen der Thromboseprophylaxe angelegt.

Wird ein Verband als therapeutische Maßnahme eingesetzt, soll er einen störungsfreien Heilungsverlauf gewährleisten. Somit müssen alle den Heilungsprozeß störenden Faktoren, wie z.B. Einschnürungem und zu starke Kompression, bereits beim Anlegen eines Verbandes ausgeschaltet werden.

Stellt der Verband hingegen eine prophylaktische Maßnahme dar, so zielt er darauf ab, zu erwartende Komplikationen vorzubeugen. Als Beispiel sei der Kompressionsverband zur Thromboseprophylaxe genannt.

Eine Mischform der bereits erwähnten Verbände stellt der sog. funktionelle Verband dar. Er ist ein der Traumatologie nach Verletzungen des Bänderapparates üblich. Indem Pflasterstreifen in ganz bestimmten Richtungen angebracht werden, wird die Funktionseinheit vom Gelenks- und Bänderapparates sowohl unterstützt als auch entlastet. Bewegungen sind dadurch möglich, eine extreme Beanspruchung wird jedoch vermieden.

,

Funktion / Art

Ziel

Verbandstoff

Indikation

Schutzverband

Þ rasche Wundheilung

Þ Schutz vor Infektion

Þ Schutz der Wundumgebung vor Erregerausbreitung

Þ Schutz vor Austrocknung

Þ Befestigung der Wundauflagen

Þ Kompressen und Pflaster

Þ Wundschnellverband

Þ Medikamententräger

Þ Operationswunden

Þ Sept. Wunden

Þ Hauterkrankungen

Stützverband

Þ Ruhigstellung

Þ Gipsbinden und Gipsschienen

Þ Pflasterbinden

Þ Zinkleimbinden

Þ Frakturen

Þ Distorsionen

Kompressions-
verband

Þ Verbesserung der Durchblutung

Þ Vermeidung von
Ödemen und Ergüssen

Þ Blutstillung

Þ Elastische Binden

Þ Schaumgummibinden

Þ Klebebeschichtete Binden

Þ Thrombose-prophylaxe

Þ Blutungen

 

2. Verbandwechsel 

Für das Anlegen bzw. für den Wechsel eines Verbandes muß, wie bei jeder anderen medizinischen und pflegerischen Maßnahme auch, eine Indikation bestehen. Die Gründe für einen Verband ergeben sich aus seinen Funktionen.

Das Verbandmaterial muß steril (keimfrei) sein und je nach Wundart unter-schiedliche Eigenschaften aufweisen (z.B. bei nässenden Wunden muß das Verbandmaterial hohe Saugfähigkeit aufweisen).

Die Wundbehandlung bzw. der Verbandwechsel gehören zur Handlungs-kompetenz des Arztes und der Diplompflegepersonen.

 

2.1 Verbandwagen 

Der Verbandwagen soll geschlossen sein, um die notwendigen Materialien staubfrei aufzubewahren. Als Arbeitsfläche dient die glatte Oberfläche des Verbandwagens. Am Verbandwagen befindet sich auch ein Behälter mit Desinfektionsmittellösung zur Aufnahme verwendeter Instrumente und ein Plastiksack zum Abwerfen von gebrauchtem Verbandmaterial.

Die Ausstattung des Verbandwagens richtet sich im einzelnen nach den Verbandwechselmethoden der jeweiligen Stationen.

Der Verbandwagen wird täglich nach Gebrauch mit Flächendesinfektions-mittel gereinigt und fehlendes Material ergänzt.

 

2.2 Grundregeln zum Verbandwechsel

 2.2.1 Vorbereitung

Keine Raumreinigung unmittelbar vor der Maßnahme durchführen

Fenster schließen und für Sichtschutz (Intimsphäre des Patienten) sorgen

Für ausreichende Beleuchtung sorgen

Den Patienten vor der Durchführung der Maßnahme informieren

Für eine angenehme Lagerung des Patienten sorgen

2.2.2 Durchführung

Aseptische Wunden werden vor septischen Wunden verbunden

Hygienische Händedesinfektion

Materialzusammenstellung

Sterile Materialien immer patientenfern, unsterile patientennah abstel-len (Einbahnsystem)

Beim Verbandwechsel stets Handschuhe tragen

Desinfektionsmittelbehälter und Gegenstände zur mehrmaligen Anwendung dürfen nicht mit Handschuhen angefaßt werden, die vorher mit der Wunde oder dem bereits benützten Verbandmaterial in Be-rührung gekommen sind.

Nach dem Verbandwechsel den Patienten wieder bequem lagern

Gebrauchtes Material verwerfen, Instrumente in die Desinfektions-lösung einlegen.

Hygienische Händedesinfektion

Dokumentation

 

3. Verbandmaterialien

Verbandmaterialien müssen je nach Verwendungszweck besondere Güte und Reinheitsanforderungen erfüllen für die es gesetzliche Vorschriften gibt. Aus den verschiedensten Rohmaterialien (z.B. Baumwolle, Zellstoff, Viskosefasern oder vollsynthetischen Chemiefasern) werden die verschiedensten Verbandmaterialien wie Polstermaterial, Mittel zu Verbandfixation, Wundauflagen, Wundverbände, Binden- und Schlauchverbände etc. hergestellt.

 

3.1. Wundauflagen 

EIN IDEALER WUNDVERBAND SOLL DIE WUNDE VOR

VERUNREINIGUNGEN SCHÜTZEN UND DEN

HEILUNGSVERLAUF FÖRDERN.

3.1.1. Anforderungen an Wundauflagen

Wundauflagen dienen der Abdeckung von Hautwunden und zum Aufsaugen von Wundsekret. Verwendet werden dazu sterile Kompressen verschiedener Größe aus Fasergewebe oder Faserverbundstoff.

Da normales Fasermaterial mit der Wunde verklebt, eignet sich zum Abdecken großer Wundflächen, z.B. von Verbrennungen, einimprägnierter Verbandstoff, dessen Fasergerüst in Fett getränkt ist.

Derartige Wundauflagen können auch Arzneistoffe wie Antibiotika oder Lokalanästetika enthalten.

Sofratüll ( Soframycin)

Betatüll (Betaisadona)

 

3.1.2 Produkte zur Wundabdeckung

Mullkompressen

Vliesstoffkompressen

Saugkompressen

Metallisierte Wundauflagen

Imprägnierte Verbandstoffe

Filzverband

Spezielle Wundverbände

Hydrokolloidverbände

Wasserdichte

Folienverbände

Elastische Sprühverbände

 

3.2 Pflasterverbände

PFLASTERVERBÄNDE DÜRFEN NIEMALS ZIRKULÄR ANGELEGT WERDEN,
DA ES ZU SCHWEREN ABSCHNÜRUNGEN KOMMEN KANN.

Man unterscheidet

Heftpflaster

Wundschnellverbände

Spezialpflaster

Sprühkleber

Heftpflaster dienen der Verbandfixierung

Zinkoxydkautschukpflaster

HANSAPLAST

Heftpflaster mit Polyacrykleber

PVC-FOLIE TRANSPORE

SEIDE DURPORE

LEUKOSILK

VLIES MIKROPORE

LEUKOPORE

Wundschnellverbände sind Pflaster in spezieller Form mit einer integrierten Wundauflage, dem sogenannten Wundkissen

Wundverbände mit großflächigen klebenden Textilien

MEFIX

FIXOMULL

Spezialpflaster

Wundverschlußpflaster

Kanülenpflaster

Therapiepflaster

Testpflaster

 

3.4 Bindeverbände

3.4.1 Allgemeine Grundsätze

Hygienische Händedesinfektion

Den Patienten über die Durchführung informieren

Patienten sitzt oder liegt

Schmuck entfernen

Faustregel für die Wahl der Bindenbreite:

Bindenbreite = Durchmesser des zu verbindenden Körperteils

Rechtshänder halten den Bindenanfang in der linken und den Bindenkopf in der rechten Hand

Wickelrichtung bei fast allen Verbänden herzwärts

Die Wundauflage muß völlig verdeckt werden

Verband in der Stellung anlegen, die der verletzte Körperteil später einnehmen soll (physiologische Mittelstellung)

Bindenkopf dicht am Körper abrollen

Binde unter leichtem Zug abwickeln

Bindentouren sollen sich zur Hälfte bis zwei Drittel decken

Verband darf nicht einschnüren / abrutschen

Verbandabschluß nie an verjüngenden Körperstellen (Abrutschgefahr) und nie über dem Wundbereich

Abnahme des Bindenverbandes dicht am Körper, bzw. mit der Verbandschere aufschneiden und entsprechen ver-/entsorgen

 

3.4.2 Bindenarten

Mullbinde

GEKA MULL

Elastische Mullbinden

GEKALAST

RAUKOPLAST

Haftende (kohäsive) Fixierbinden

PEHA-HAFT

HAFTANFIX

CRIMEPLAST

Elastische Binden

Idealbinden

Stütz- und Kompressionsbinden

Papierbinden

Vliespolsterbinden

RAUCOLAST

Schaumstoffbinden

HAFTAN

Zinkleimbinden

Gipsbinden

 

4. Verbandlehre Praktisch

4.1. Grundtechniken

Bei den Bindenverbänden unterscheidet man verschiedene Grundtouren:

Kreisgang

Schraubengang

Achtergang

Kreisgang

Mit dem Kreisgang wird jeder Verband begonnen. Er dient zur Befestigung des Bindenanfanges. Dazu wird die Binde zunächst etwas schräg an das zu verbindende Körperteil angelegt und mit einer Kreistour fixiert. Der entstandene Zipfel wird darüber geschlagen und mit einem weiteren Kreisgang festgewickelt.

Schraubengang

Bei dieser Wickelform werden jeweils schraubenförmig die einzelnen Bindentouren übereinander gewickelt, wobei die einzelnen Wickeltouren ca. um die Hälfte die vorausgehen bedecken sollen. Diese Methode findet vorwiegend beim Verbinden von Extremitäten Anwendung.

Achtergang

Mit dieser Grundtour besteht die Möglichkeit Gelenke zu überwinden. Charakteristische Wickelform ist hierbei die achterförmige Kreuzung der einzelnen Bindengänge.

 

4.2 Ellbogen- und Knieverband

 Gelenke sind immer in der Stellung zu bringen, die sie nach dem Anlegen des Verbandes einhalten sollen.

Der Ellbogen- oder Knieverband wird zumeist in mittlerer Beugestellung angelegt. Der Verband beginnt mit einer Kreistour in der Gelenksmitte und läßt die einzelnen Achtertouren, sich jeweils etwa um die Hälfte bis zwei Drittel überdeckend auseinanderlaufen, wobei die Kreuzungsstelle der Acht an der Beugeseite des Gelenkes liegt.

 

4.3 Kornährenverband der Hand

 Der Verband beginnt mit ein bis zwei sich deckenden Kreistouren um das Handgelenk, dann führt man die Binde über den Handrücken zur Mitte des kleinen Fingers. Es folgt eine einmalige Kreistour im Fingerbereich zur Fixation. Danach geht man wieder zurück zum Handgelenk (Kreistour) und anschließend wieder über den Handrücken zum Fingerbereich.

 

4.4 Fingerverband

 Man beginnt mit ein bis zwei sich deckenden Kreistouren um das Handgelenk. Danach führt man die Binde über den Handrücken und macht unterhalb des Fingernagels eine Kreistour, es folgen Schraubengänge in Richtung Fingergrundgelenk, nun führt man die Binde zurück zum Handgelenk (Kreistour), danach führt man die Binde wieder abwärts zum nächsten Finger und wiederholt den Vorgang. Beendet wird der Verband mit einer Kreistour um das Handgelenk.

 

4.5. Daumenverband

Beim Daumenverband werden Achtertouren gewickelt, deshalb spricht man auch vom Kornährenverband des Daumens.

Man beginnt mit ein bis zwei sich deckenden Kreistouren am Handgelenk und führt die Binde bis knapp unter den Daumennagel. Nun folgt eine Kreistour und eine Schraubengang. Danach geht man wieder zum Handgelenk zurück (Kreistour), um dann wieder zum Daumennagel zurückzukehren (2-3 Achtergänge). Den Abschluß bildet eine Kreistour am Handgelenk.

 

4.5. Fußverband – Unterschenkelkompressionsverband

 

 

Hydrokolloidverbände

Hydrokolloide Verbände werden bei mittelstarker Wundsekretion verwendet. Sie bestehen aus Substanzen, die ein vielfaches ihres Eigengewichtes in Form von Flüssigkeit (Wundsekret) aufnehmen können. Diese Kompressen leiten den Sekretfluß aus der Wunde ab und nehmen das Sekret auf. Der Polyurethanfilm verhindert, daß zuviel Flüssigkeit verdunstet und gewährleistet somit ein feuchtes Wundmilieu. Die Verbände kleben auf der intakten Haut. Die Klebewirkung nimmt aber an feuchten Stellen (‚Wundgebiet) ab.

Beispiele: Varihesive, Comfeel, Suprasorb, Tegasorb, Cutinova, .....

Hydrokolloide Verbände sind kontraindiziert bei schweren Wundinfektionen, arterieller Minderdurchblutung, Allergien gegen Inhaltsstoffe, Verbrennungen III. Grades.

 

Alginatverbände

Alginatverbände werden aufgrund ihrer hohen Saugfähigkeit bei stark nässenden, schwer heilenden Wunden eingesetzt. Sie quellen durch Sekretaufnahme zu einem Gel an. Dies bedeckt die Wunde und gewährleistet ein physiologisches (feucht, warmes) Wundmilieu. Das Alginatgel verklebt nicht mit der Wunde und kann schmerzfrei entfernt werden.

Beispiele: Comfeel, Alginat, Algosteril, Sorbsan, Tegagel, Nobaalgin, ....

 

Primäre Wundheilung

Am besten sind die Heilungsaussichten bei glatten, dicht aufeinanderliegenden Wundflächen, mit wenig Substanzverlust, gut durchblutetem Gebiet und ohne Verunreinigungen (Schmutz, Bakterien). In solchen Fällen kommt es zu einer primären Wundheilung. (p.p. steht für Sanatio per priman intentionem).

 

ASEPTISCHER VERBANDWCHSEL

Aseptische Wunden sind relativ keimfrei (nach OP), keine Infektionen

Durchführung

Anziehen von Einmalhandschuhen

Lösen des alten Verbandes, Kontrolle es alten Verbandes auf diverse Sekretabsonderungen (Farbe, Geruch, Aussehen, Menge)

Abwurf in den Behälter

Inspektion der Wunde (Entzündungszeichen, Sekretion)

Sterile Handschuhe anziehen

Wunde nur mit sterilen Handschuhen und Instrumenten berühren

Desinfektion der Wunde von innen nach außen – d.h. von relativ keimfrei zu keimbesiedelter Umgebung mit desinfektionsmittelgetränkte Tupfer oder Spray, anschließend Desinfektion der Wundumgebung, Drainageschläuchen usw.

Trockenen bzw. Salbenverband anlegen

Mit steriler Pinzette sterile Wundauflage aufbringen

Verband fixieren(Pflaster, elast. Binden, Vliesverband)

Kontrolle auf guten Sitz (nicht zu fest und nicht zu locker)

Kontrolle der Drainagen

Nachsorge

Patienten fragen, ob alles in Ordnung ist, in vorgeschriebene bzw. gewünschte Position bringen

Benützte Materialien entfernen, abwerfen, gebrauchte Instrumente reinigen, in Desinfektionslsg. einlegen

Verbandwagen reinigen und desinfizieren

Hände waschen – Hände desinfizieren

Verbandwechsel dokumentieren

 

Septischer Verbandswechsel

Septische Wunden sind infizierte Wunden – Sepsis = Fäulnis, Vergiftung. Keimarten auf Wunden sind z.B. Tetanus (Wundstarrkrampf durch das Toxin des Tetanusbazillus), Gasbrand (lokales Ödem), Escherichia Coli Bakterien (Darmbakterien), Proteus (Wundeiterung), Staphylokokken und Streptokokken (häufig eitrige Prozesse).

Durchführung 

Evt. Schutzkittel und verordnete Medikamente bereitstellen

Anziehen von Einmalhandschuhen

Lösen des alten Verbandes (mit Spritze sterile NaCl Lösung aufbringen)

Abwurf in den Behälter

Sekretabsonderungen (Farbe, Geruch, Aussehen, Menge)

Handschuhe wegwerfen

Inspektion der Wunde (Entzündungszeichen, Sekretion)

Sterile Handschuhe anziehen

Wunde nur mit sterilen Handschuhen und Instrumenten berühren

Desinfektion der Wunde von außen nach innen – d.h. von relativ keimbesiedelt zu keimarmer Umgebung mit desinfektionsmittelgetränkte Tupfer

Angeordnete Substanzen aufbringen

Mit steriler Pinzette sterile Wundauflage aufbringen

Verband fixieren (Pflaster, elast. Binden, Vliesverband)

Kontrolle auf guten Sitz (nicht zu fest und nicht zu locker)

Kontrolle der Drainagen

Nachsorge

Patienten fragen, ob alles in Ordnung ist, in vorgeschriebene bzw. gewünschte Position bringen

Benützte Materialien entfernen, abwerfen, gebrauchte Instrumente reinigen, in Desinfektionslsg. einlegen

Verbandwagen reinigen und desinfizieren

Hände waschen – Hände desinfizieren

Verbandwechsel dokumentieren

 

Versorgung von venösen Zugängen

 Venöse Zugänge sind: Braunülen (Venflon) und zentr. Venenkatheter

 Gefahr von Infektionen, Thrombosen (Thrombophlebitis) und Embolien !

 Vorbereitung zum VW:

Verbandschere

Sterile Tupfer

Hautdesinfektionsmittel

Nierentasse

Evt. Heparin zum Spülen (Arzt)

Steriler Venenverschlußstöpsel

Elast. Binde oder Netzverband

Durchführung:

Hände waschen und desinfizieren

Venösen Zugang sicher an der Haut fixieren

Keine unnötigen Manipulationen – Infektionsgefahr

Bei VW an der Einstichstelle immer diese vorher desinfizieren

Nur mit sterilen Tupfern berühren

Infusionsbesteck tgl erneuern

Achten auf ständig tropfende Infusion, kein abgeknickter Infusions-schlauch

Zum Abstöpseln des venösen Zuganges immer einen sterilen Stöpsel nehmen

Achten auf lokale Entzündungszeichen an der Einstichstelle und Venenverlauf

Regelmäßiges durchspülen mit Heparin

Bei Verstopfung – nicht mehr spülen – Emboliegefahr – Arzt informieren

Venösen Zugang nach ärztl. Verordnung entfernen

Alkoholumschläge, heparinhältige Salben auftragen

 

Verbandwechsel bei ulkus cruris venosum 

Beim Ulkus cruris venosum handelt es sich um ein Unterschenkelgeschwür, das durch mehrere Faktoren, insbesondere jedoch durch eine chronische Venenstauung verursacht wird.

Es tritt bevorzugt am Innenknöchel und an der Innenseite des Unterschenkels auf. Es handelt sich um eine schmerzende, nässende Wunde, die nur schwer zu therapieren ist.

Zwingende Voraussetzung für das Abheilen des Unterschenkelgeschwürs ist die Kompression der Venen (Kompressionsverband bzw. ATS und körperliche Bewegung).

Auf das Ulkus sollte zusätzlich ein lokaler Druck ausgeübt werden, indem passend ausgeschnittener Schaumstoff in die Wunde gelegt wird

längeres Stehen oder Sitzen sollte vermieden werden, um den venösen Blutrückfluß nicht zu erschweren, zur Erleichterung – Beine hochlagern

lokale Wundversorgung nach Arztanordnung

Allgemeine Richtlinien sind: 

großflächige Nekrosen werden chir. abgetragen

kleine, oberflächliche Nekrosen werden enzymatisch abgebaut (Fibrolan)

eine lokale Entzündung wird mit Antibiotika behandelt

lokale Wundversorgung mit Schaumstoff (getränkt mit mildem Desinfektionsmittel) oder Hydrokolloidverbänden

die Heilung der sauberen Wunde wird unterstützt mit Hydrokolloid-verbänden oder mit in Ringerlösung getränkte Kompressen – Ringerlösung hält die Wunde feucht und ermöglicht aufgrund seiner Zusammensetzung eine optimale Ernährung des granulierenden Gewebes.