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Volkszählung

Steirerminus und ein Österreicher-Plus

Es wurde geschrieben, gezählt und auch viel reklamiert - aber seit der gestrigen Präsentation der Statistik Austria ist es amtlich: Österreich hatte am Stichtag der Volkszählung am 15. Mai 2001 erstmals mehr als acht Millionen Einwohner: Exakt waren es 8,032.557. Zu verdanken ist dies den westlichen Bundesländern mit einem Bevölkerungsplus wie Salzburg (6,8 Prozent) oder Tirol (6,7 Prozent).

Die Steiermark konnte dazu keinen Beitrag leisten - weniger noch. Die Zahl der Steirerinnen und Steirer sank gegenüber 1991 um 0,1 Prozent, Graz liegt in der Liste der Landeshauptstädte mit einem Minus von 4,9 Prozent am letzten Platz: 1,183.303 "Steirermen san net very good". Unter den zehn Gemeinden Österreichs mit dem größten Minus sind gleich fünf steirische Kommunen: Österreichweit an der Spitze liegt Vordernberg, das in den letzten zehn Jahren knapp ein Viertel der Einwohner verloren hat. Sowohl Gemeinden als auch das Land bekommen weniger Geld, wenn die Steuereinnahmen des Bundes verteilt werden. Auch die Nationalratsmandate werden nach dem Ergebnis der Volkszählung auf die Wahlbezirke neu geregelt.

Deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt und damit am Ende der Rangliste liegt der Ausländeranteil in der Steiermark mit 4,5 Prozent. In Österreich leben 707.000 Menschen mit ausländischen Staatsbürgerschaften, das sind um 192.000 mehr als bei der letzten Volkszählung - im Bundesdurchschnitt statt 6,8 Prozent noch vor zehn Jahren sind es laut Volkszählung nun 8,8 Prozent. Am meisten Ausländer leben in Wien mit 16 Prozent und Vorarlberg mit 13,3 Prozent, das von der Bundeshauptstadt an der Spitze der Statistik abgelöst worden ist.

Mit der Volkszählung an der Haustür waren aber noch nicht alle Fragen beantwortet: So wurden anschließend noch 175.260 Wohnsitzüberprüfungen durch Innenministerium, Bundesländer und Statistik Austria durchgeführt. "Die Kosten belaufen sich auf 6,5 Millionen Euro", berichtet der oberste Volkszähler Karl Isamberth. Allein das Innenministerium musste 50.000 Streitfälle zwischen zwei Bundesländern klären, die Bürger jeweils für sich reklamiert haben. Knapp 21 Prozent der Reklamationen waren erfolgreich.

Durch die Zählung ist die Statistik aber auch um eine kuriose Zahl reicher geworden: 3300 Österreicher haben idente Vor- und Zunamen sowie Geburtsdaten.

Kinder scheinen in Österreich wieder "in" zu sein. Auch im Juli 2002 gab es mit 4,1 Prozent ein deutliches Geburtenplus. Wie die Statistik Austria mitteilt, war die vorläufige Zahl der lebend geborenen Buben und Mädchen mit 6924 um 273 höher als im Vergleichsmonat 2001.

Sechs Bundesländer verzeichneten mehr geburten: Allen voran Salzburg (plus 15,6 Prozent), gefolgt von Niederösterreich (plus 11,3 Prozent) und Wien (plus 8,8 Prozent) sowie mit unterdurchschnittlichen Zunahmen Vorarlberg (plus 1,9 Prozent), die Steiermark (Plus 0,5 Prozent) und Oberösterreich (plus 0,4 Prozent).
Rückgänge gab es in Kärnten (minus 2,8 Prozent), Tirol (minus 3,5 Prozent) und dem Burgenland (minus 13,8 Prozent).

Laut Statistik Austria war die Geburtenzahl in den ersten sieben Monaten des Jahres 2002 mit 44.460 um 927 oder 2,1 Prozent höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Dabei gab es in sechs Bundesländern einen Anstieg, einen Rückgang gegenüber 2001 mussten das Burgenland und Tirol mit jeweils minus 1,6 und vor allem Kärnten (trotz Kindergeld) mit minus 5,3 Prozent hinnehmen.

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