tur.gif (2957 Byte) Zur Themenübersichtssite tur.gif (2957 Byte) Zur Homepage -  Krenn Alois
tur.gif (2957 Byte) Geschichten zum Nachdenken Teil 1 tur.gif (2957 Byte) Lustige Geschichten Teil 1

Die Staunzen!!

Indem der Sommer in das Land eingedrungen ist, ist auch die Staunze wieder zahlreich vorhanden. Dieselbe ist ein Viech mit 6 Haxn, zaundürr, blutgierig und ein guter Flieger. Sie suzelt den Menschen das Blut aus und ist deswegen sehr gehasst. In der Schule nennt man sie Stechmücke. In Preußen aber, wo meine Tante wohnt, heißt sie Schnacke, obwohl sie nicht schnackelt, sondern surrt.

Wenn mein Vater abends auf der Hausbank sitzt, da stechen ihn die Staunzen auf die gemeinste Weise. Dann gibt er denselben die allerschönsten Namen, die man aber nicht aufschreiben soll, indem sie nicht fein sind.

Es sagt nämlich mein Vater zu diesen langhaxaten Viechern; „Du Schintermatz du freche; Du Blutsauger du miserabler; Du Leuttratzer du elendiger; Du Schindergurgel du ganz gemeine“!!!  Das ärgert aber meine Mutter, wann er solcherne Ausdrücke gebraucht, weil sie beim Nachbarn, wo wir zerkriegt sind, meinen, das geht meine Mutter an.

Die Staunze erscheint Haufenweise, aber kommt auch einzeln vor.

Dem Tier geht es am besten, wenn ein Hochwasser stattfindet. Neilings haben wir ein ganz großartiges Hochwasser gehabt, wo wir mit dem alten Backtrog Schifferl gefahren sind. Da haben sich die Staunzen gefreit, eine halbe Million ist dagewesen. Ganz genau weis ich es nicht mehr, weil ich sie nicht zählen konnte, weis sie immer durcheinander geflogen sind.

Obwohl jetzt schon bald eine herrliche Zeit kommt, wo die Sonne wunderbar scheint und der Himmel sich blau verzieret und zum großen Glück unser Schulfräulein bald sechs Wochen in Urlaub fährt, haben wir Knaben und Menschen ein rechtes Kreuz mit den Staunzen, weil es immer so im Leben ist, wenn man ein Kreuz losbringt, erscheint wieder ein anderes. Und leider kehrt nach den Ferien auch das erste Kreuz schon wieder zurück, weil kaum die Hoffnung besteht, das die Neger unser Fräulein brauchen können. Die wollen schon etwas besseres zur Brotzeit als so ein zaundürres Gestell wo vorne nichts dran ist und hinten noch weniger. Vielleicht aber will sie ein Moskito, die afrikanische Spielart der eingeborenen Staunzenrasse.

Besonders ausgeschmiert ist derjenige, der wo in seinen Adern ein süßes Blut hat. Du setzt dich wohin oder legst dich unter eine Staude und denkst dir; hier ist es sehr lieblich für einen ordentlichen bayerischen Knaben; und da ist dann schon gleich eine Staunze da oder eine ganze Armee, welche eine Invasion veranstalten möchte. Sie hauen ihr Suzlzeug in deine werte Haut oder in deine sonstige Körperschaft und rauben dir dein Blut, was ihnen ihre liebste Nahrung ist, wie mir der Zwetschgendatschi und der Rahmstrudel.

In der Schule haben wir gelernt, dass der Staunze ihr Mann, der wahrscheinlich Staunzerer heißt, überhaupt keine Menschen nicht angreift und sich treu und redlich von Pflanzensaft ernährt. Hingegen ist das Vieh, dass wo der Menschheit das Blut und den besten Körpersaft überhaupt abzapft, immer ein Weiberl, weshalb man auch „die Staunze“ sagt, welche sich durch ihre Lust am Blute besonders auszeichnet. Seitdem, dass ich weiß, dass die Staunze ein Weiberleut ist, wundert mich gar nichts mehr.

Weil man aber, wenn man ein Kavalier ist, über die Damen nicht schimpfen darf, eile ich dem Schlusse zu mit dem Wunsche, dass diese alle verrecken möchten -nämlich die Staunzen.

 

top.gif (137 Byte) Nach oben top.gif (137 Byte)

Wählen Sie aus folgenden Themen:


© Webdesign by Krenn Alois --> Webmaster      last update: Mai 2003