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Architektur / Stadteplanung
Die Zahl der über 60-jährigen ÖsterreicherInnen wird im Jahr 2035 voraussichtlich auf 3 Mio. wachsen.
Die Altersgruppe der 75- bis 85-jährigen umfasst gegenwärtig rund 400.000 Personen in Österreich, diese Zahl wird im Jahr 2035 mehr als doppelt so groß sein wie heute.
Die durchschnittliche Lebenserwartung betrug im Jahr 1998 für Männer 74,6 Jahre und für Frauen 80,9 Jahre, und wird voraussichtlich im Jahr 2050 für Männer auf 82 und für Frauen auf 87 Jahre steigen
Überwiegende Mehrheit der älteren Menschen lebt zu Hause. Das „Wohnen“ ist wieder wichtig, weil wesentlich mehr Zeit in den eigenen vier Wänden verbracht wird. 98 Prozent der Männer und 96 Prozent der Frauen werden in der eigenen Wohnung alt.
17 Prozent der über 85-jährigen Frauen, aber nur 8 Prozent der über 85-jährigen Männer übersiedeln in eine Senioreneinrichtung, weil die Partnerinnen die Männer in der Regel überleben und pflegen.
Die
durchschnittliche Wohndauer in ein und derselben eigenen Wohnungen liegt bei
älteren Menschen über 20 Jahre. Der Wunsch, so lange es irgendwie geht, in der
eigenen Wohnung zu leben, und dann zur Not ins Pflegeheim übersiedeln, ist
weit verbreitet.
Umso mehr sich das Leben in den „vier Wänden“ abspielt, desto höher wird die
Bedeutung von wohneigenen Außenbereichen – seien dies Balkone, Wohnungen mit
Garten.
Barrierefreie Wohnungen bringen Vorteile für alle, nicht nur für ältere und behinderte Menschen. Sie kommen Familien mit Kindern zugute – auch ein Kinderwagen braucht mehr Platz und einen stufenlosen Zugang – und erleichtern temporär Behinderten, wie Gipsverbandträgern und Personen mit Lasten die Nutzung der Wohnung. Nicht zuletzt ermöglichen barrierefreie Wohnungen älteren und behinderten Menschen den Besuch bei Freunden und Verwandten.
Das Konzept des barrierefreien und adaptierbaren Wohnbaus wurde entwickelt, um älteren und behinderten Menschen ein größtmögliches und vielfältiges Wohnungsangebot für ein selbständiges Leben zu schaffen.
Durch die Vermeidung baulicher Barrieren, wie Stufen, zu enge Türen, fehlende Bewegungsräume und eine Berücksichtigung der Mindestanforderungen für barrierefreies Bauen bei der Planung des Sanitärraumes können Wohnungen so gebaut werden, dass sie für alle Bewohner nutzbar sind und bei Bedarf für ältere und behinderte Bewohner ohne große Mehrkosten leicht adaptiert werden können.
Beispiele für Wohnungsplanung:
Gebäude müssen
von der Straße und von PKW-Stellplätzen für Behinderte stufenlos erreichbar
sein. Bei PKW-Stellplätzen in Tiefgaragen von Gebäuden mit einem Aufzug muss
dieser stufenlos erreichbar sein.
Die Steigung von
Rampen soll so gering wie möglich sein, maximal jedoch 6 % betragen. Bei
Gefälle griffigen und rutschhemmenden Belag verwenden. Kopfsteinpflaster,
Rasengittersteine und loser Kies für Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer
ungeeignet. Rampenanfang und -ende mit horizontaler Bewegungsflächen
ausbilden, Länge 1.50 m.
Handläufe beidseitig in 85 cm Höhe.
Eine Türlichte
von 90 cm erlaubt Rollstuhlfahrern ein bequemes Passieren.
Gänge sollen
mindestens 1.20 m breit sein, um das Passieren eines Rollstuhlfahrers und
eines Fußgängers zu erlauben. Besser ist eine Breite von 1.50 m, die sowohl
das Passieren zweier Rollstuhlfahrer, als auch das Passieren eines
Rollstuhlfahrers und einer Person mit einem Kinderwagen erlaubt.
Die für ein
Drehen und Wenden des Rollstuhles notwendige Fläche lässt sich als ein Kreis
mit einem Durchmesser von 1.50 m beschreiben. Hindernisse mit den Fußstützen
des Rollstuhls sollen unterfahrbar, wozu eine lichte Höhe von mindestens 30
cm nötig ist.
Auf notwendige
Bewegungsfläche ist besonders in kleinen Räumen, wie Windfängen, WC - Räumen
usw., bei Aufzügen, sowie zwischen Möblierungen zu achten. Sie darf durch
nachträglich angebrachte Ausstattungselemente wie Heizkörper, Einbaumöbel,
usw. nicht eingeschränkt werden. Bedienelemente sollen in einer Höhe von 85
cm angebracht
werden.
Breite
behindertengerechter PKW-Stellplatz 3.50 m, Aussteigfläche mind. 1.20 m um
vollständiges Öffnen der Autotür zu ermöglichen.
Bedienelemente wie Fenstergriffe oder elektrische Taster in max. Höhe 1.30 m. Zumindest ein Teil der Fenster sollen ab 60 cm Höhe Durchblick ermöglichen - Aughöhe eines Rollstuhlfahrers ist niedriger als die eines stehenden Menschen.
Der Prozess des Altwerdens verläuft bei jedem Menschen unterschiedlich. Viele sind bis ins hohe Alter hinein körperlich und geistig vital, während andere schon in jungen Jahren unter einer Abnahme ihrer körperlichen und geistigen Kräfte zu leiden haben. Wohnqualität im Alter sieht deshalb für jeden Menschen anders aus
Wann fühlt sich der alte Mensch unsicher im öffentlichen Raum?
Bordsteinabsenkungen an Überwegen fehlen
Alle Gehwege sollten von Sitzbänken begleitet werden, damit man sich zwischendurch bei Bedarf ausruhen kann. Bänke im Freien dienen aber nicht nur diesem Zweck. Sie sind auch wichtige Aufenthaltsorte, um am Leben in der Umgebung teilnehmen zu können, die Natur zu beobachten oder mit anderen Menschen zusammen zu sitzen.
Mit abnehmender Mobilität spielen die sozialen Kontakte in der Nachbarschaft eine immer wichtigere Rolle. Wohnungsnahe Aufenthaltsorte im Freien sind deshalb für ältere Menschen von besonderer Bedeutung
Gut beleuchtete Eingangsbereiche
können
Unfälle vermeiden helfen. Wichtig ist vor allem eine klare Ausleuchtung des
Fußbodens und eine gute Erkennbarkeit
des Türschlosses.
Bewegungsmelder
schalten das
Licht automatisch ein, wenn sich eine Person der Haustür nähert.
Eine gut beleuchtete
Hausnummer ist
wichtig, damit im Notfall herbeigerufene Hilfspersonen schnell die richtige
Haustür finden.
Gegensprechanlagen
an Hauseingängen
können das Sicherheitsbedürfnis älterer Menschen häufig nicht ausreichend
befriedigen. Da der Kontakt zum Besucher recht anonym bleibt, entstehen
Verhaltensunsicherheiten, ob man einem Fremden öffnen kann oder nicht.
Außerdem sind die durch den Lautsprecher übertragenen Stimmen von
Schwerhörigen schlecht zu verstehen. Als angenehm wird es empfunden, wenn
zusätzlich von einem Zimmer
der Wohnung aus der Eingang
beobachtet werden kann, auch
ohne selbst gesehen zu werden.
Briefkästen
im Eingangsbereich eines Hauses sollten (z.B. durch ein größeres
Sichtfenster) erkennen lassen, ob Post eingegangen ist und abgeholt wurde.
Auf diese Weise können Nachbarn leicht feststellen, ob ihre älteren Mitbewohner
wohlauf sind.
Vollverglaste Eingangsturen sind für ältere Menschen nur bedingt zu empfehlen. Sehschwache können sie schlecht erkennen, und sie tragen außerdem wenig dazu bei, das Sicherheitsgefühl im Haus zu erhöhen.